221106. Am vergangenen Mittwoch, unternahmen der Q1 LK Biologie und die gesamte Stufe Q2 eine Exkursion zum Gasometer Oberhausen, ein mit 117 m Höhe und fast 70 m Durchmesser an sich schon beeindruckendes Industriedenkmal, das früher als Gasspeicher für die umliegenden Walz- und Stahlwerke diente, heute jedoch als Europas höchste Ausstellungshalle für Veranstaltungen genutzt wird.
Gemeinsam mit Frau Storz und Dr. O. besuchten die Schüler die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“, die über drei Etagen die Schönheit der Natur und den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt zeigt. Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine bildgewaltige Reise durch die bewegte Klimageschichte unserer Erde und zeigt in beeindruckenden Bildern preisgekrönter Fotografen und in Videos, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt im Zeitalter des Anthropozäns verändert hat (Gasometer). Thematisch knüpft die Ausstellung damit nicht nur an den Biologie-Lehrplan der beiden Oberstufen, sondern auch an aktuelle gesellschaftspolitische Themen an.
Die beiden unteren Etagen zeigen in großformatigen Fotos gefährdete Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume bzw. die eklatanten und vielfältigen Folgen eines verantwortungslosen und profitorientierten Umgangs des Menschen mit der Natur – die Klimaveränderung, Waldrodungen, den Raubbau an Tieren, Pflanzen und ihren Lebensräumen, die Umweltverschmutzung, insbesondere der Meere, und die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft. Es werden aber auch Lösungsansätze aufgezeigt, die mehr oder weniger Hoffnung machen, die dargestellten Probleme noch in den Griff zu bekommen.
Die 3. Etage zeigte schließlich das Highlight der Ausstellung – ein riesiger monumentaler Ballon aus Stoff, 20 m im Durchmesser, auf den Satellitendaten von natürlichen und menschenverursachten Vorgängen auf der Erde projiziert wurden. Aus der Astronauten-Perspektive sind Kontinente, Wolken, Meeresströmungen und Eisbewegungen im Tag-Nachtrhythmus und im Verlauf der Jahreszeiten zu sehen, aber auch menschliche Aktivitäten wie Schiffs- und Flugverkehr und die Lichtverschmutzung zu sehen.
„Besonders beeindruckend und gleichzeitig bestürzend war, dass wir mit den Folgen der Ausbeutung unseres Planeten, des Konsums und der Überbevölkerung konfrontiert wurden und jeder für sich darüber nachdenken konnte, welchen Einfluss wir selbst auf die Entwicklung haben und unter welchen Umständen wir in Zukunft (über)leben wollen und können.“ Hierzu hatten die Schüler den Auftrag, sich ein besonders berührendes Bild auszusuchen und zur dargestellten Thematik einen Essay zu verfassen, um ganz konkret die Ursachen der Gefährdung herauszuarbeiten und nach Lösungsansätzen zu suchen. Ausgewählte Essays sollen später in der Schule ausgehängt werden, um auch den Schülern, die die Ausstellung nicht besuchen konnten, Denkanstöße mitzugeben.
Eine Fahrt im gläsernen Fahrstuhl bis unter das Dach des Gasometers in 100 m Höhe ermöglichte den Schülern einen weiteren ungewöhnlichen Blick auf unseren „blauen Planeten“, der sicherlich in Erinnerung bleiben wird. Ein Besuch der Ausstellung im Gasometer ist definitiv zu empfehlen!