biodiversity-meets-music.eu

7. Treffen in Stolberg, 08.-10.05.2023

Biodiversity meets music – Abschlusstreffen in Stolberg/Rhld. (Deutschland)

Tag 1 – 08.05.23

Nachdem wir schon am Vorbend wussten, dass alle Gruppen wohlbehalten angereist waren, freuten wir uns darauf, unsere bekannten und noch unbekannten Gäste bei uns am Ritze begrüßen zu können. Bei Kaffee und Keksen hatten wir genug Zeit, alle Gruppen einzeln willkommen zu heißen. Mit der offiziellen Begrüßung begann anschließend das offizielle Programm, das von vielen gemeinsamen Proben für das Abschlusskonzert am Mittwoch geprägt sein sollte. Und so wurde noch in der Begrüßungsrede die erste Probe eingebaut, denn die Gäste wurden aufgefordert, ihre Geschenkbox zu öffnen und den Egg-Shaker für das Stück Iko Iko, das wir am Mittwoch zur Eröffnung des Konzerts spielen wollten, einzusetzen. Es entwickelte sich eine lustige Polonaise aller Teilnehmer durch den ganzen Saal – unsere erste gemeinsame Probe!

Da nach ersten Hochrechnungen fast 230 Personen (eine Dunkelziffer nicht einberechnet) am Projekt beteiligt waren, hatten wir uns anschließend das Ziel gesetzt, in einem Origami-Workshop die gleiche Menge an Kranichen zu basteln, weithin das Symbol für Glück, Gesundheit, Wunscherfüller und göttlicher Himmelbote. Die Kraniche wurden im Laufe des Treffens weiter ergänzt durch Meeresschildkröten und andere Tiere und als Dekoration auf den Heizungen an der Wandseite der Aula ausgestellt – ein beeindruckendes „Schauspiel“.

Gleichzeitig bestand Gelegenheit, sich in lockerer Atmosphäre bei Spielen (Dobble mit englischen Begriffen, dem SDG Game (sustainable development game) oder bei Kaffee auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.

Nach einem gemeinsamen Lunch in der Mensa der Schule begann für die Schüler der zweite Workshop, in dem Samenbomben aus regionalen Samenmischungen hergestellt werden sollten. Die Samen wurden mit Erde, rotem Lehm und ein wenig Wasser zu Kugeln geformt und in alten Eierkartons bis zum nächsten Tag getrocknet, so dass sie bei einem geplanten Rundgang durch Stolberg an geeigneten Stellen in der Stadt verteilt werden konnten bzw. interessierten Einheimischen verschenkt werden konnten. Den meisten hat die etwas „dreckige“ Handarbeit großen Spaß gemacht, und es kam eine stattliche Menge an Samenbomben zustande.

Am Nachmittag fanden dann in den Musikräumen der Schule die ersten Proben zu weiteren Liedern des Programms statt. Während in Raum A 0.7 der Erasmus Song (von Leonard und Anh-Xuan) unter der leitung von Max geprobt und von einigen Lehrern begleitet wurde, traf sich eine zweite Gruppe in Eaum A 0.6, um dort gemeinsam mit den italienischen Schülern und der Gitarren AG unserer Schule die Stücke Bella Ciao, Count on trees und weitere Stücke, die v.a. für Klarinette, Gitarre, Mandoline und Violine konzipiert waren, einzustudieren.

Anschließend probten die Mad Teachers, die Lehrerband des Ritze, gemeinsam mit den Instrumentalisten der Partnerschulen und den Schülern einige weitere Stücke wie What have we got, Hard to handle und The Weight.

Nach diesem ereignisreichen und anstrengenden Tag freuten sich alle auf das Barbecue, das einige Schüler und deren Eltern gemeinsam mit Sabine Hark vorbereitet hatten. Wir hatten Glück mit dem Wetter, die Sonne schien, es war warm und wir konnten den Tag bei Gegrilltem, Salaten und einem Kaltgetränk in chilliger Atmosphäre ausklingen lassen. Die Schüler vergnügten sich beim Rundlauf an der Tischtennisplatte, bei weiteren Ballspielen und beim internationalen Austausch. Auch die Lehrer genossen den Abend, bis sich die Gäste nach und nach Richtung Unterkunft nach Aachen aufmachten und auch wir nach kurzem Aufräumen nach Hause gingen.   

Tag 2 – 09.05.23

Am nächsten Tag, der ebenfalls bis in den Abend gemeinsame Aktivitäten beinhaltete, trafen wir uns gegen 09.30 Uhr in Aachen im Elisengarten. Wir hatten wieder Glück mit dem Wetter, denn es regnete nicht. Die Schüler der Partnerschulen wurden in gemischte Gruppen eingeteilt und bekamen Stolberger Schüler zur Seite gestellt, die mit ihnen gemeinsam die Stadt anhand einer Biparcours App erkundeten, bei der man an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbeikam. Die Lehrer gingen gemeinsam durch die Innenstadt, vorbei an zahlreichen Brunnen, an Dom, Rathaus und Karlsbrunnen zum Hof, zu denen wir v.a. Aachener Sagen und Legenden zum besten gaben. Die Zeit verging wie im Flug, und so trafen wir uns alle wieder am Elisenbrunnen, um mit Bus und Bahn gemeinsam zur Schule zu fahren. Wir kamen pünktlich zum Lunch in der Aula an, so dass wir uns erst einmal stärken konnten.

Nach dem Mittagessen führten einige unserer Schüler und Lehrer die Gäste durch Stolberg, hin zur Burg und in die Altstadt. Auf dem Weg wurden die Samenbomben auf geeigneten Flächen verteilt, in Mauerritzen gesteckt oder an Einheimischen verschenkt. Nach ihrer Rückkehr und einer Pause trafen wir uns am Nachmittag noch zu einer weiteren Probe. Diesmal standen die Stücke No dudaria und The nightmare of Persephone auf dem Programm. Da das gesamte Equipment in der Aula auf die Bühne gebracht wurde, fanden die Proben allesamt in der Aula statt, die Mad Teachers versuchten schon einen Soundcheck, was sich jedoch als schwierig gestaltete, da einiges an Equipment noch für das Konzert der Schüler-Big Band „Crack Field Stompers“ benötigt wurde und noch nicht zur Verfügung stand.

Auch hier verging die Zeit rasend schnell, und wir gingen diesmal schon um 17.00 Uhr im Regen zum gemeinsamen Dinner in den Kupfer-Pavillon gegenüber dem Rathaus. Das Restaurant hatte nach der Jahrhundert-Flutkatastrophe in Stolberg 2021 erst von wenigen Wochen wiedereröffnet.

Nach dem Essen stand noch der Besuch des Konzerts der Schüler-Big Band im Jugendheim Münsterbusch auf dem Programm, zu dem wir nach einer kurzen Busfahrt wider Erwarten tatsächlich noch pünktlich kamen. Nach der Pause hatte wir Gelegenheit, alle Erasmus-Aktivisten auf die Bühne zu holen und den Erasmus-Song aufzuführen. Eine gelungene Überraschung war auch die „Uraufführung“ des Steinkauz-Songs. Dazu hatte sich der musikpraktische Kurs von Herrn Horbach den Ruf eines Steinkauzes und eine Basslinie von Dr. O. vorgenommen und daraus ein eigenes Stück komponiert – mtsamt dem Steinkauz, der „angeblich in ein Musikrack auf der Bühne eingezogen war“ und über ein Pad eingespielt wurde.

Leider mussten unsere Gäste schon gegen 21.00 Uhr den Weg nach Aachen antreten und daher das Konzert vorzeitig verlassen – der Big Band ein großes Dankeschön für wieder einmal ein sehr gelungenes Konzert mit der Möglichkeit, auch dem Erasmus-Projekt einen Platz im Konzert eingerichtet zu haben.   

Tag 3 – 10.05.23

Am Mittwoch begannen wir wieder mit einem offenen Start in den Tag mit Kaffee und Keksen, so dass genug Gelegenheit bestand, an der Schule „anzukommen“. Gruppen, die noch proben wollten, hatten Gelegenheit, dies auf der Bühne in der Aula zu tun. Andere Schüler genossen ihre Freizeit, indem sie sich in gemischten Gruppen mit Gesellschafts- oder Ballspielen, weiteren Origami-Basteleien vergnügten oder auf eigene Faust oder gemeinsam mit unseren Schülern Stolberg erkundeten. Eine Gruppe bereitete in verschließbaren Plexiglasgefäßen noch Modell-Ökosysteme und moderne Verfahren des Biomonitorings vor, die mit O2– und CO2-Sensoren bestückt wurden und über eine Bluetooth-Verbindung die Messdaten auf eine App auf dem Smartphone übertrugen.

Nach dem Lunch in der Aula – es gab mit Currywurst ein typisch deutsches Gericht – gingen wir alle noch einmal das Programm durch, so dass jeder die Reihenfolge der Stücke verinnerlichen konnte. Anschließend wurden letzte Änderungen im Programm vorgenommen und dieses mitsamt den Texten zum Mitsingen für uns Erasmus-Teilnehmer und die Gäste des Konzerts vervielfältigt. Auf der Bühne wurde noch ein letzter Soundcheck durchgeführt, und dann kamen auch schon die ersten Gäste.

Gegen 15.00 Uhr eröffnete Herr Dr. Bettscheider, unser Schulleiter, die Abschlussveranstaltung mit ein paar einführenden Worten, bevor Dr. O. als Projektkoordinator mit einer Rede einerseits die Ausstellung eröffnete, andereseits aber auch Bilanz über das gesamte Projekt zog und sich bei allen Mitwirkenden an diesen letzten Tagen des Projekts, aber auch an den erlebnisreichen Treffen an den Partnerschulen und für die Zusammenarbeit im gesamten Projektzeitraum bedankte. Das Schlußwort hatten jedoch die Schüler, in diesem Fall die Schüler aus Jelgava, die in einem Film auf ihre Weise ein Resumée des Projekts zogen.

Anschließend hatten die Besucher die Gelegenheit, die Ausstellung in Augenschein zu nehmen und mit den Projektteilnehmern ins Gespräch zu kommen. Nach dem Konzert sollte es dazu noch mehr Gelegeheit geben, denn es ging auch schon weiter mit einer Vorführung einer Sevillana der Gruppe aus Sevilla, mit der das Abschlußkonzert eingeleitet wurde. Alle freuten sich schon darauf, die in den letzten Tagen gemeinsam erarbeiteten Musikstücke vorzutragen. Peder aus Trondheim und Zoë (Q2) führten gekonnt und zweisprachig durch das Programm und stellten zunächst die Bedeutung des Wortes Konzert (concerto, to compete, to join together) und die Intention des Projekts „Biodiversity meets music“ heraus: All of this world shall be a place for you and me.

Und schon ging´s los mit der durch internationale Mitglieder ergänzten Lehrerband „Mad Teachers“ und Iko Iko, das zu einem Willkommens-Song umgeschrieben wurde. Das Motte dieses letzten Treffens aufgreifend schlug die Band dann irisch anmutende Töne an mit einem Song von Sting „What have we got“, das ebenfalls auf das Thema Artenschwund und Naturzerstörung umgetextet wurde.

Nun übernahm die Gruppe uas Monopoli den Staffelstab auf der Bühne, als die Schüler zusammen mit Giovanni und Pino die Stücke Antidotum Tarantulae und Tarantella aufführten und mit Spiderman einen modernen Bezug herstellten, bevor mit Bella Ciao, for the climate, und Count on trees zwei gemeinsam mit der Gitarren-AG bzw. allen singenden Schülern und Lehrern aller Partnerschulen einstudierte Stücke zu Gehör gebracht wurden. Bei No dudaría – I wouldn´t hesitate, das von Ana umgetextet und von Alicia und Antonio für uns übersetzt wurde, waren über ein Video „virtuell“ auch diejenigen Schüler, die nicht nach Stolberg mitreisen konnten, mit dabei. Die Gruppe aus Kissamos trug anschließend leidenschaftlich das Lied The nightmare of Persephone vor und führte den kretischen Tanz Maleviziotis und einen Sirtaki auf, bei dem es einige Schüler der anderen Gruppen nicht mehr auf den Stühlen hielt, sie auf die Bühne stürmten und sich bei den Tänzern unterhakten.

Nun wurde es voll auf der Bühne, denn wie am Abend zuvor stimmten alle Erasmus-Teilnehmer beim Erasmus-Song „All of this world“ auf der Bühne mit ein – einer der zahlreichen Höhepunkte des Konzerts. Wie abwechslungsreich sich das Konzert gestaltete, zeigte nicht zuletzt auch das gemeinsame Singen mit dem Publikum, denn mit Alle fugler små de er trugen die Schüler aus Trondheim mit „Alle Vögel sind schon da“ ein traditionelles deutsches Volkslied vor – bei die Strophe auf Deutsch stimmte der ganze Saal mit ein.

Anschließend übernahmen die international besetzten Mad Teachers wieder die Bühne mit den auf das Thema umgeschriebenen Songs Hard to handle und The weight. Da wir als einzige Partnerschule noch einen traditionellen Tanz aus der Region „schuldig“ waren, trat nun als Überraschung eine Delegation der Besemskriemer Gressenich, einer Karnevals-Formation, in der Nora (Q1) mittanzt, auf. Passend dazu spielten zum Abschluss die Mad Teachers noch Superjeile Zick, das ja auch häufig im Karneval zu hören ist, bevor das Konzert mit Always look on the bright side als positiven Blick in die Zukunft sein Ende fand – und wir hatten viel Applaus!

Nach diesem gelungenen, abwechslungsreichen Konzert, das allen Akteuren, Musikern und allen Gästen im Publikum viel Spaß gemacht hat, bekamen alle Teilnehmer von unseren Schülern ihre Zertifikate ausgehändigt. Da man sich abends noch zum gemeinsamen Essen im Magellan in Aachen verabredete, nahmen die Partner den nächsten Bus/Zug nach Aachen, um sich noch etwas frisch zu machen und vom Konzerterlebnis zu erholen.

René Ostrowski, Projektkoordinator

Fotos: M. Leuchter (8a), H. Schröter-Kolewa

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